Gespräch von zwei Referendarinnen/Lehrerinnen im Café Annabatterie in Mainz über die Vintage-Sofas:
A fragt sich, wo sie (die Besitzer des Cafés) wohl diese Sofas her haben.
B meint, vom Sperrmüll, verweist aber auch auf ein Second Hand Laden. Die beiden verabreden sich, dort nach einem Sofa Ausschau zu halten.
A meint dazu: „Ich finds schön, wenn Möbel ne Geschichte erzählen.“
B: „und das tun die dann auch [wenn man die in diesem Laden kauft, DA].“
Warum erzählen diese Möbel eine Geschichte? Weil sie alt sind und ein paar Schnörkel haben? Welche Geschichte sollten sie ‚erzählen‘? Sie mögen eine haben, aber woher der Glaube, etwas davon ließe sich an ihnen selbst ohne weiteres ablesen? Und wäre das ernsthaft überhaupt gewollt? Etwas, dass Hündchen Herta mal darauf gepisst hat?
Die Geschichte ist wohl eher eine Als-Ob-Geschichte, die die Rolle eines Einrichtungseffektes annimmt. Alles für den schönen Schein der narrativen Tiefe. Selbst die Möbel müssen in der Erlebnisgesellschaft noch Zeugen eines (abstrakten) Erlebnisses werden.