J. L. Austin

In Wittgenstein’s Vienna schreiben Allan Janik und Stephen Toulmin über J. L. Austin im Vergleich zu Wittgenstein:

„At Oxford, meanwhile, similar-looking techniques were being employed with the greatest skill, but without any deeper, or clearly philosophical purpose. It was like changing a real clock for a child’s clock-face – which looks just the same at first sight, but does not tell time.“

Hegemonie

„Keine Klasse der bürgerlichen Gesellschaft kann diese Rolle spielen, ohne ein Moment des Enthusiasmus in sich und in der Masse hervorzurufen, ein Moment, worin sie mit der Gesellschaft im allgemeinen fraternisiert und zusammenfließt, mit ihr verwechselt und als deren allgemeiner Repräsentant empfunden und anerkannt wird, ein Moment, worin ihre Ansprüche und Rechte in Wahrheit die Rechte und Ansprüche der Gesellschaft selbst sind, worin sie wirklich der soziale Kopf und das soziale Herz ist. Nur im Namen der allgemeinen Rechte der Gesellschaft kann eine besondere Klasse sich die allgemeine Herrschaft vindizieren. Zur Erstürmung dieser emanzipatorischen Stellung und damit zur politischen Ausbeutung aller Sphären der Gesellschaft im Interesse der eignen Sphäre reichen revolutionäre Energie und geistiges Selbstgefühl allein nicht aus. Damit die Revolution eines Volkes und die Emanzipation einer besondern Klasse der bürgerlichen Gesellschaft zusammenfallen, damit ein Stand für den Stand der ganzen Gesellschaft gelte, dazu müssen umgekehrt alle Mängel der Gesellschaft in einer andern Klasse konzentriert, dazu muß ein bestimmter Stand der Stand des allgemeinen Anstoßes, die Inkorporation der allgemeinen Schranke sein, dazu muß eine besondre soziale Sphäre für das notorische Verbrechen der ganzen Sozietät gelten, so daß die Befreiung von dieser Sphäre als die allgemeine Selbstbefreiung erscheint. Damit ein Stand par excellence der Stand der Befreiung, dazu muß umgekehrt ein andrer Stand der offenbare Stand der Unterjochung sein. Die negativ-allgemeine Bedeutung des französischen Adels und der französischen Klerisei bedingte die positiv-allgemeine Bedeutung der zunächst angrenzenden und entgegenstehenden Klasse der Bourgeoisie.“ (MEW I, S. 388)

Ansehen Deutschlands

„‚Allen muß klar sein, daß wir uns als exportorientiertes Land Ausländerfeindlichkeit überhaupt nicht leisten können.‘ Zwanzig Jahre nach Gremlizas korrekter Einordnung deutscher Lichterkettenseligkeit (‚300 000 Exportabhängige, die vor aller Welt ihre Liebe zum Ausländer feierten‘) fand nun auch die standortfreundliche Frankfurter Allgemeine derlei Drecksgesinnung ‚höchst irritierend‘: ‚Selbst wenn aus dem NSU Desaster die richtigen Konsequenzen gezogen werden, bleibt der Eindruck einer befremdlichen Logik, die nun nicht zum erstem Mal bemüht wird. Anschläge auf Leib und Leben (ausländischer) Menschen sind hierzulande vor allem Anschläge auf das Ansehen Deutschlands.‘ Und Anschläge auf das Ansehen Deutschlands sind Anschläge auf Friedrich selbst, der seine Frau zwar liebt, den Staat aber mehr.“

Stefan Gärtner, in der Titanic 397