„Das in der empirischen Technik allgemein gebräuchliche Verfahren der operationellen oder instrumentellen Definition, das etwa eine Kategorie wie „Konservatismus“ definiert durch bestimmte Zahlenwerte der Antworten auf Fragen innerhalb der Erhebung selbst, sanktioniert den Primat der Methode über die Sache, schließlich die Willkür der wissenschaftlichen Veranstaltung.“
Theodor W. Adorno
Soziologie und empirische Methode
Eine Wissenschaft, die Relevanz für das Leben haben will, einem anderen als sich selbst etwas sagen will, kann sich nicht ganz der alltäglichen Sprachen entwinden. Jeder Deut an ‚Klarheit‘ der durch die durchdefinierte Sprache gewonnen wird, geht ihr an Weltbezug verloren. Der Rückzug der Wissenschaft in die ‚reine‘ Geometrie ihrer durchdefinierten Begriffe kann sich den Schein der Weltlichkeit dann nur über verschleierte Homonymie geben, in der sich der idealisierte Begriff wieder heimlich mit dem alltäglichen kurzschließt. Je mehr jenem die Probleme von diesem ausgetrieben wurden, desto weniger Legitimität kann dieser Kurzschluss beanspruchen.
„Sobald dann, wie es fast unvermeidlich ist, von den instrumentell definierten Begriffen auch nur auf die konventionell üblichen extrapoliert wird, macht sich die Forschung eben der Unsauberkeit schuldig die sie mit ihren Definitionen ausrotten wollte.“
ebd.
Mag es für die Konstitution einer Wissenschaft wichtig sein, dass sie eigene Probleme – oder mit Bachelard: Problematiken –, eigene Relevanzen und eigene Fragen entwickelt, ist es für die Bedeutung einer Wissenschaft zugleich fatal, wenn sie nur noch auf diese reagieren kann und sich so in sich selbst einschließt.