Das Gespenst der „Infektionstreiber“ und der diskursive Kampf um die Verteilung der Pandemielasten

(Eine erweiterte Version dieses Beitrags ist der DiscourseNet Collaborative Working Paper Series unter dem Titel: ‚Infektionstreiber‘ im Corona-Diskurs: Der diskursive Kampf um die Lasten der Pandemiebekämpfung erschienen.)

„Infektionstreiber“ hat sich im letzten halben Jahr zu einen beliebten Begriff im Corona-Diskurs entwickelt. In einer jüngsten Diskussion ist mir aufgefallen, dass ich diesen Begriff eigentlich immer nur negierend kenne: dies und jenes sei kein Infektionstreiber. Dies kennt man wohl insbesondere aus der Diskussion um Schulschließungen und Präsenzunterricht, aber auch von der Diskussion um die Schließung von Restaurants im November. Ist das aber nur ein subjektiver Eindruck, oder sind die Infektionstreiber tatsächlich lediglich Gespenster, die den Diskurs als Spuren durchziehen, ohne je manifest und greifbar zu werden? Diese Frage habe ich als Anlass für eine Mini-Diskursanalyse mit Twitter-Daten genommen.

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Wer „wuppt“ hier eigentlich was? – Eine kleine Tweetanalyse

„Gewuppt“ wird in den letzten Wochen so einiges. Die Restriktionen und Veränderungen durch die „Coronakrise“ und die verdoppelte Belastung durch den Wegfall von Beschulung und Betreuung der Kinder stellen insbesondere Familien vor eine große Herausforderung. Dabei sind es häufig Frauen, an denen die Mehrbelastung hängen bleibt. Es wundert also nicht, dass man gerade in letzter Zeit davon hört und liest, was „Eltern“ oder „Mütter“ alles „wuppen“. Ist aber nicht nur der häufig mit diesem Wort beschriebene Sachverhalt ein Problem, sondern auch die Beschreibung durch das Wort selbst? Diesen Aspekt hat Christina Hölzel auf Twitter angesprochen. In einem Tweet von gestern fragt sie pointiert:

„Wuppen Männer eigentlich auch? Oder nennt man das da ‚Erfolg‘?

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