Kim Jong-un, der letztes Jahr die Rolle des „Obersten Führers“ Nordkoreas von seinem Vater Kim Jong-il übernommen hat, beschert seinem Land laut La Stampa nun eine neue Hymne. Der euphorische Marsch „Auf zum letzten Sieg“ ist auf YouTube mit einem Propaganda-Video unterlegt eingestellt. Mehr als sechzig Jahre nachdem Nordkorea sich eine sozialistische Verfassung gegeben hat und drei Jahre nachdem die Idee des Kommunismus in der Verfassung gänzlich aufgegeben wurde um offiziell der Ideologie des absoluten Vorrangs des Militärs Platz zu machen wundert es, welches letzte Gefecht da noch anstehen soll. Aber neben des Exibitionismus militärischer Potenz scheint die Symbolik dieser ‚befreiten Gesellschaft‘ insgesammt auswegslos anachronistisch. Es drängt sich die Frage auf, woher die Farbfilme der sich kämpfend gebenden Arbeiterklasse (0:54 min) kommen sollen, hat diese doch seit mindestens 1953 den Streik nicht mehr nötig. Und auch, dass es nach mehr als einem halben Jahrhundert immer noch dem Morgenrot entgegen geht (2:31 min), wo man doch schon lange den Horizont überschritten hat, mag erstaunen.
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