Vernünftigkeit statt Vernunft – Zum Bündnis Sahra Wagenknecht und seiner Anpassung an die Unvernunft der Realität

Das „Bündnis Sahra Wagenknecht“ reklamiert den Begriff der Vernunft sehr prominent für sich. Nicht nur fordert es in seinem Gründungsprogramm und dem Programm zur Europawahl 2024 „Wirtschaftliche Vernunft“, es hat „Vernunft und Gerechtigkeit“ gleich in den Parteinamen aufgenommen.

Nun lässt sich von einem substanziellen Verständnis von Vernunft allerdings in den Äußerungen der Partei wenig finden. Stattdessen adelt sie einen kleingeistigen Appell an die ‚Vernünftigkeit‘ zur Vernunft selbst. Vernünftigkeit kann man in Anlehnung an die Alltagsmahnung „Nun sei doch vernünftig!“ als die Anpassung an einen gesetzten Erwartungshorizont verstehen – man soll nicht aus dem Dekorum ausbrechen und der Realität im Rahmen sozialer Normen angemessen begegnen.

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Die Wissenschaft der Klimaleugner – Über Eindeutigkeits- und Uneindeutig­keits­ansprüche an Wissenschaft

Beim aktuellen öffentlichen Streit um den Klimawandel kommt es zu einer interessanten Umkehrung im Verhältnis von Wissenschaft und Politik. Während die Wissenschaft zumeist die Eindeutigkeits­erwartungen von Politik und Öffentlichkeit nicht erfüllen kann und will, tritt hier zum Teil das Gegenteil ein. Die Wissenschaft kann die Uneindeutigkeitsansprüche von Teilen der Öffentlichkeit und Politik nicht erfüllen. In der Wissenschaft gebe es ja notwendig immer Uneinigkeit und Streit und nie Konsens, heißt es. Kaum eine Wissenschaftler*in will sich in diesem Fall allerdings dafür hergeben, hier eine Uneinigkeit zu simulieren.

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