Ansehen Deutschlands

„‚Allen muß klar sein, daß wir uns als exportorientiertes Land Ausländerfeindlichkeit überhaupt nicht leisten können.‘ Zwanzig Jahre nach Gremlizas korrekter Einordnung deutscher Lichterkettenseligkeit (‚300 000 Exportabhängige, die vor aller Welt ihre Liebe zum Ausländer feierten‘) fand nun auch die standortfreundliche Frankfurter Allgemeine derlei Drecksgesinnung ‚höchst irritierend‘: ‚Selbst wenn aus dem NSU Desaster die richtigen Konsequenzen gezogen werden, bleibt der Eindruck einer befremdlichen Logik, die nun nicht zum erstem Mal bemüht wird. Anschläge auf Leib und Leben (ausländischer) Menschen sind hierzulande vor allem Anschläge auf das Ansehen Deutschlands.‘ Und Anschläge auf das Ansehen Deutschlands sind Anschläge auf Friedrich selbst, der seine Frau zwar liebt, den Staat aber mehr.“

Stefan Gärtner, in der Titanic 397

Idylle

… – im Übrigen möchte ich wenn ich die hiesige Idylle sehe, die doch rein auf Caffésäckchen, Theekisten, Häringstonnen und Ölflaschen basirt, Mordbrenner werden und mit der Brandfackel durchs Land ziehn!

Jenny Marx

Aufruf an die Stadt: „Eine lebendige Stadtkultur braucht freie Räume“

Am Freitag, dem 3.8., haben Bürger und Bürgerinnen der Stadt Mainz ein langjährig leerstehendes Haus an der Oberen Austraße besetzt. Damit reagieren sie auf bekannte Probleme in Mainz. Hohe Mieten erschweren der Mehrzahl von  Mainzerinnen und Mainzern das Leben. Alternative Angebote, die – jenseits von Fassenacht und Johannisfest – Kultur für alle zugängig machen wollen, kämpfen um Räume, und das heißt um ihre Existenz. „Aufruf an die Stadt: „Eine lebendige Stadtkultur braucht freie Räume““ weiterlesen

Eliteunis…

Beim eigentlichen Thema der Artikel scheint es zugegeben relativ unbedeutend zu sein, aber mich erstaut doch, wie schnell der das Wort „Eliteuniversität“ geschafft hat in Deutschland zu einer Selbstverständlichkeit zu werden. Nicht nur, dass der Anspruch Elite zu sein offensichtlich innerhalb kurzer Zeit jede Anrüchigkeit verloren hat. Auch die Bereitschaft, sich die Begriffe von einer Staatlichen Definitionsmaschine diktieren zu lassen, sagt etwas über die Lage des Journalismus. Dabei wird deutlich, dass auch die Einsparung bei wirklichen Journalistinnen zugungsten der Übernahme von vorgesetzten Textbausteinen von Nachrichtenagenturen eine bedeutende Rolle spielt.

Ein paar Zitate:

„Auf der Sitzung des höchsten akademischen Gremiums der Eliteuniversität, über die zuerst ‚Spiegel Online‘ berichtete, stimmten am 11. Juli im sogenannten ‚nicht öffentlichen Teil‘ zwölf Mitglieder gegen den Antrag auf den Ehrentitel für Maaßen.“ – Welt Online

„Dem Gremium der Eliteuniversität gehören 13 Professorinnen und Professoren an, aber auch Vertreter des Mittelbaus und der Studentenschaft. In der Abstimmung spiegele sich auch die ‚linke Geschichte der FU‘ wider, hieß es. Die heutige Elitehochschule war ein Zentrum der 68er-Studentenbewegung.“ – Sueddeutsche Zeitung

„Dem Gremium der Eliteuniversität gehören dem Bericht zufolge auch 13 Professorinnen und Professoren an.“ – Focus Online

„Dem Gremium der Eliteuniversität gehören dem Bericht zufolge auch 13 Professorinnen und Professoren an.“ – RP Online

„Dem Gremium der Eliteuniversität gehören 13 Professorinnen und Professoren und etwa ebenso viele wissenschaftliche Mitarbeiter an.“ – Spiegel Online