„Er [Freud, D.A.] spricht davon, den Widersstand aufzugeben. Eine „Instanz“ wird von einer anderen „Instanz“ getäuscht. Der Analytiker gilt als stärker, als fähig zu kämpfen und die Täuschung der Instanz zu überwinden. Aber es gibt keinen Weg zu zeigen, daß das ganze Resultat der Analyse nicht „Täuschung“ sein wird.“ (Wittgenstein 2005: 65)
Das heißt nun nicht, dass das Ergebnisse Täuschung ist, noch, dass Täuschung und Ent-Täuschung keinen Unterschied machten! Was fehlt ist ein eindeutiges Kriterium, welches Täuschung und Aufhebung der Täuschung scheiden könnte. Und dies bricht die Autorität des Therapeuten, ohne jedoch dem Patienten eine priviligiertes Selbstwissen über einen autentischen Zugang zum Selbst zuzusprechen.
Wittgenstein, Ludwig 2005: Gespräche über Freud, in: Vorlesungen und Gespräche über Ästhetik, Psychoanalyse und religiösen Glauben, Frankfurt a.M.: Fischer, S. 61-74. (Aufzeichnungen von Rush Rhees)